Teil 17: Sascha und der Rotkrauttopf
In Teil 16 besuchte Sascha das Jazz & Dine im Goldenen Kopf und liess sich von den Klängen des Saxophons swingenden Melodie verzaubern. Sascha und der goldene Kopf finden sich in dieser Ausgabe in der Küche des Goldenen Kopfs wieder, wo sie Leo Urschinger treffen und einen Einblick in die Magie des Kochens bekommen.
Mit einem plötzlichen Zischen öffnete sich die Tür, und Sascha fand sich in einer Szenerie wieder, die ihn sprachlos machte. Er stand in einer grossen Küche, die in gleissend hellem Licht erstrahlte. Die Geräusche des geschäftigen Treibens füllten die Luft – klirrende Töpfe, scharfes Messergeklapper und das rhythmische Rühren von Kochlöffeln.
Sascha blickte um sich und konnte kaum glauben, was er sah. Überall wuselten Menschen in Kochschürzen hin und her, jeder mit einer bestimmten Aufgabe beschäftigt. Der goldene Kopf, der ihm gefolgt war, zeigte auf die geschäftigen Köche und Köchinnen und deutete auf einen Mann, der am Herd stand und die Koordination zu haben schien.
«Da ist Leo Urschinger, unser Küchenchef», flüsterte der goldene Kopf in Saschas Ohr, als hätte er seine Gedanken gelesen. «Er ist ein wahrer Meister.»
Leo Urschinger stand vor einer grossen Arbeitsfläche, auf der fünf riesige Harassen mit Rotkabis standen. Sascha konnte nicht anders, als gebannt zuzusehen, wie die Köche geschickt die Kohlköpfe vorbereiteten. Seine Augen verfolgten jeden Handgriff, jede Bewegung.
Sascha trat neugierig näher und Leo Urschinger bemerkte ihn. Er lächelte freundlich und winkte Sascha heran. «Interessiert, mein junger Freund?» fragte er mit einem Augenzwinkern.
Sascha nickte aufgeregt. «Ja, sehr! Was passiert als Nächstes mit dem Rotkabis?»
Leo Urschinger fuhr fort, während er die Rotkabis-Köpfe in Hälften schnitt und sie in eine riesige Maschine fütterte, die sie in feine Streifen zerschnitt. «Diese Streifen werden dann in den grossen Topf dort an der Wand gegeben», erklärte er, während er auf den dampfenden Kessel deutete. «Dort kochen wir den Rotkabis langsam und verfeinern ihn mit unseren speziellen Gewürzen.»
Sascha betrachtete den Prozess fasziniert. Die Aromen in der Luft waren betörend – eine Mischung aus würzigen Noten sprach seine Sinne an. Als er den Drang verspürte, seinen Finger in den Topf zu tauchen, um das duftende Rotkraut zu probieren, unterbrach ihn Leo lachend. «Geduld, junger Mann. Das Rotkraut braucht noch einige Stunden, um perfekt zu sein.»
Der goldene Kopf lächelte. «Du hast einen Einblick in die Magie der Küche bekommen, junger Sascha. Es ist mehr als nur Kochen – es ist eine Kunst, die alle Sinne anspricht.»
Sascha übte sich in Geduld, bis endlich der Moment kam, in dem Sascha das duftende Rotkraut probieren durfte. Er hielt einen Löffel in der Hand, die köstlichen Aromen erfüllten seine Sinne und er führte den Löffel zum Mund. Doch bevor der Geschmack seine Zunge erreichen konnte, wurde ihm schwarz vor Augen.